R&A kündigt Update des World Handicap Systems für 2024 an

Die R&A und die USGA haben am 08.November.2023 das erste Update für das World Handicap System (WHS) angekündigt, dass im Rahmen einer fortlaufenden Überprüfung der Regeln für Handicaps und das Course Rating System durchgeführt wird. Die neuesten Überarbeitungen treten ab dem 1. Januar 2024 in Kraft.

Die Änderungen des WHS zielen darauf ab noch mehr Präzision und Flexibilität beim Handicap zu erreichen. Außerdem soll es noch mehr Spielerinnen und Spielern ermöglicht werden, ihre Ergebnisse in das System einzutragen. Zu diesem Zweck sollen unter anderem kürzere Golfplätze bewertet werden können, indem die Mindestlängenanforderungen erheblich reduziert werden. So wird ermöglicht, dass mehr Spielerinnen und Spieler ihre Ergebnisse einreichen können. Dadurch erhalten noch mehr Golferinnen und Golfer einen Handicap Index. Eine weitere Anpassung betrifft die Berechnung der Punktzahl für nicht gespielte Löcher, wobei die erwartete Punktzahl anstelle der Nettopar-Punktzahl verwendet wird. Außerdem soll die Playing Conditions Calculation (PCC) häufiger angepasst werden, um ungewöhnliche Spielbedingungen besser zu berücksichtigen. Es gibt auch verbesserte Anleitungen für Handicap-Überprüfungen, einschließlich neuer Berichtstools für Handicap- Ausschüsse (in manchen Golfclubs auch Vorgaben-Ausschuss genannt).

Die flexible und für alle zugängliche Art und Weise des Systems haben zu erfolgreichen Initiativen zahlreicher nationaler Verbände geführt, immer mehr Golferinnen und Golfern einen Handicap Index zuweisen zu können und damit Teil des WHS zu werden.

Die ständige Überprüfung aller Bereiche im Golf wie der Golfregeln und den Regeln des Amateur Status sowie Reviews des WHS unter der Steuerung der R&A und der USGA wird in regelmäßigen Intervallen zur Identifizierung von verbesserungsfähigen Bereichen fortgeführt

  • Einbeziehung kürzerer Golfplätze ins Course Rating System: Die Gesamtlängenanforderungen für das Course Rating im WHS werden erheblich reduziert. Ein Satz Abschlagmarkierungen auf einem 18-Loch-Platz kann nun minimal 1.370 Meter betragen, um für ein Course Rating und Slope Rating in Frage zu kommen. Für einen 9-Loch-Platz beträgt die Mindestlänge sogar nur 685 Meter. Diese Änderung soll das WHS auf tausende kürzerer Plätze, einschließlich Par-3-Plätze, ausweiten und mehr Golfern ermöglichen, einen Handicap Index zu erhalten und zu nutzen.

  • Verwendung einer erwarteten Punktzahl für nicht gespielte Löcher: Verbesserungen wurden an der Methode vorgenommen, um mit nicht gespielten Löchern umzugehen. Die Berechnung basiert nun auf der erwarteten Punktzahl eines Spielers anstelle der Nettopar-Punktzahl. Diese Methode liefert einen 9-Loch- oder 18- Loch-Score-Differential, der die Spielfähigkeit eines Spielers genauer widerspiegelt. In Anbetracht der weltweit zunehmenden Anzahl von 9-Loch-Runden kann eine erwartete Punktzahl auch dazu verwendet werden, eine 9-Loch-Runde in ein 18-Loch- Score-Differential umzuwandeln.
  • Häufigere Anpassungen der Playing Conditions Calculation: Die Playing Conditions Calculation (PCC) wurde so modifiziert, dass die Wahrscheinlichkeit einer Anpassung für ungewöhnliche Spielbedingungen erhöht wird. Nationale Verbände haben seit Juli 2022 die Möglichkeit, diese Änderung in ihre Berechnungsplattformen einzuführen, die bis spätestens 01. April 2024 abgeschlossen sein wird.

  • Verbesserte Anleitung zur Durchführung einer Handicap-Überprüfung: Die Rolle des Handicap-Ausschusses ist entscheidend für den Erfolg des WHS. Die Regeln empfehlen eine regelmäßige Handicap-Überprüfung, mindestens einmal im Jahr, um sicherzustellen, dass der Handicap Index die Spielfähigkeit eines Spielers widerspiegelt. Neue Berichtstools wurden entwickelt, die nationale Verbände in ihre Handicap-Software integrieren können, um Ausschüsse bei der effektiven und konsistenten Durchführung des Überprüfungsprozesses zu unterstützen.

Euer Marshall-Emeritus Norbert Scherner