Warum Videoanalyse?

Seit fünfzehn Jahren gibt es Videokameras, die dem Golflehrer dank kurzer Belichtungszeit scharfe Standbilder von schnellen Bewegungen ermöglichen. Damals war die Bedienung solcher Kameras noch sehr unkomfortabel; inzwischen kann alles auf einer grafischen Oberfläche per Mausklick bedient werden. Außerdem sind die Möglichkeiten vielfältiger geworden. Im Idealfall gestaltet sich eine Trainerstunde wie folgt: Der Schüler schlägt Bälle aus einer Hütte, in der Kameras und Bildschirme fest installiert sind. Auf dem Boden vor dem Schüler befindet sich ein Monitor, der ihn mit einem geteilten Bildschirm (split screen) sowohl von der Seite als auch von vorne zeigt.

Der Lehrer sieht das gleiche Bild auf seinem Monitor, der in Zielrichtung aufgestellt ist. So kann der Lehrer auch den Ballflug verfolgen, ohne seine Position verändern zu müssen. Nach dem ersten Schlag steht der Schwung digital zur Verfügung und der Lehrer schaut sich die Ballflüge an. Sobald sich Lehrer und Schüler auf das Ballflug - Problem geeinigt haben, kann der Lehrer mit der Erklärung beginnen. Zur Unterstützung können nun Linien oder Kreise in das Videobild eingezeichnet werden. Beim nachfolgenden Umsetzen der Korrektur sind die Vorteile solcher Videosysteme noch größer:

Bei seinen Problemschwüngen erhält der Schüler Simultaninformationen, d.h. er kann während des Schwunges auf den Monitor schauen und "live" kontrollieren, ob er beispielsweise seinen Schläger auf der richtigen Ebene zurückschwingt. Eine ggf. eingeblendete Linie hilft ihm dabei. Sehr schnell kann der Spieler der neuen Bewegung ein Gefühl zuordnen und den Schwung auch ohne optische Kontrolle richtig ausführen. Jetzt nutzt er die Möglichkeit zur Schnellinformation: Geht es zum Beispiel darum, zu kontrollieren, ob der Schläger zu stark nach außen an den Ball kommt, schlägt der Schüler einen Ball und das System springt innerhalb von einer Sekunde auf die entscheidende Stelle der Aufnahme.

Mit dieser sofortigen Rückmeldung kann man seinen Golfschwung mit einer bisher unvorstellbaren Geschwindigkeit verbessern. Aber auch der Lehrer profitiert durch die Simultan- und Schnellinformationen: Er wird das Führen des Schlägers schnell perfektionieren, da er die Qualität seiner Bewegungen auf dem Monitor kontrollieren kann. Außerdem verbessert sich das Bewegungssehen, weil er seine subjektiven Eindrücke unmittelbar danach mit der "Realität" vergleichen kann. Durch die elektronische Aufzeichnung wird außerdem die Archivierung erheblich vereinfacht und so können Fortschritte besser protokolliert werden. Zusätzlich erhält der Schüler nach jeder Stunde eine Videokassette, auf der sich der gesamte Unterricht befindet oder eine CD mit der er seinen Schwung am eigenen PC betrachten kann.