Wissen Sie eigentlich was... "Poa picken" ist?

Zur Erhaltung unserer Grünsqualität müssen wir darauf achten, dass sich das Gras „Poa annua“ (heimische einjährige Rispe) nicht zu schnell etabliert. Es gibt keine Möglichkeit, dieses unbeliebte Gras auf den Grüns chemisch zu bekämpfen. Daher sind wir Greenkeeper und Golfer angehalten, das Best mögliche zu tun, um ein sich schnelles Verbreiten dieser „Ungräser“ auf den Grüns möglichst lange zu hemmen.

Eine Maßnahme ist das regelmäßige „Poa picken“, was händisch durch unsere Greenkeeper ca. alle 5 Wochen geschieht.

Dabei werden die Grüns abgegangen und mit geschultem Auge cm für cm kontrolliert. Jedes lokalisierte Poagras wird mittels eines kleinen Fähnchens markiert. In einem weiteren Arbeitsschritt werden die markierten Poagräser mit einem Locheisen großräumig ausgestochen und beseitigt. In der Vorbereitung wurden aus dem Sodengarten eben solche, jedoch Poa freie, „Plugs“ ausgestochen. Diese sauberen „Plugs“ werden dann in die gestochenen Löcher auf dem Grün wieder exakt eingesetzt.

In der Nacharbeit werden im Sodengarten die ausgestochenen Felder wieder mit Rasentragschicht gefüllt und neu angesäet.

Bei der letzten Begehung wurden pro Grün im Schnitt ca. 30 „Poaplugs“ ausgestochen und eben so viele Poa freie „Plugs“ exakt eingesetzt. Damit sind 4 Mann eine Woche beschäftigt.

Interessanterweise ist zu beobachten, dass in den Bereichen, von wo die Grüns überwiegend betreten werden und wo häufig Pitchmarks auftreten, die Poapopulation auf dem Grün deutlich stärker ist.

Der Sodengarten wird genauso wie die Grüns gepflegt jedoch nicht bespielt, auf dem Sodengarten ist noch keine Poa annua zu entdecken.
Die Poa annua findet auf nicht geschlossenem Boden durch Wind, Personen und Maschinen sehr schnell einen Platz zum Keimen.

Jedes nicht reparierte Balleinschlagloch (Pitchmarke) hinterlässt solch eine Verletzung. Wird diese Stelle nicht sofort sachgemäß behandelt, kann hier innerhalb kürzester Zeit (Minuten) Poasamen keimen.

Mein Appel an Sie: Helfen Sie mit, Ihre Grüns möglichst lange in einem guten Zustand zu halten. Verhalten sie sich, wie es die Etikette vorsieht und benützen sie Ihre „Pitchgabel“ . Nehmen Sie sich ein paar Sekunden Zeit, um Ihre und/oder eine andere Pitchmarke richtig auszubessern.

Die heutigen „Spikes“ an den Golfschuhen sind sehr aggressiv, daher ist es wichtig, die Füße zu heben, um nicht Spuren in der empfindlichen Grasnarbe zu hinterlassen.

Die Top Qualität der Grüns ist maßgeblich auch von Ihrem Verhalten, liebe Mitglieder und Gäste, abhängig und nicht nur die Angelegenheit des Greenkeepers.

Besten Dank aus dem Greenkeeping

Ihre Corinne Amiet